Sozialismus von unten
Magazin für antikapitalistische
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Frankreich, die Präsidentschaftswahl und Arlette Laguiller

Jeder zehnte würde eine Revolutionärin wählen!



Arlette Laguiller

Amiens, eine Kleinstadt in Nordfrankreich. Mehr als 500 Leute füllen ein Festzelt, um Arlette Laguiller sprechen zu hören.
Sie ist die Präsidentschsftskandidatin von Lutte Ouvriere (Arbeiterkampf), einer revolutionären sozialistischen Partei in Frankreich. Laut Umfragen wird sie bei den Wahlen am Sonntag 10 Prozent der Stimmen bekommen.
"Immer für die Arbeiter" steht auf einem Banner hinter ihr. "Die Löhne werden niedrig gehalten. 6 Millionen Menschen in diesem Land leben in Armut, manche sind arbeitslos, manche werden erbärmlich bezahlt."
Fast überall wo sie auftritt, kommen viele Menschen zusammen. 700 in Nancy, 900 in Reims und Limoges, über 1000 in Straßburg.
Die Unterstützung für Laguiller entsteht durch die Unzufriedenheit vieler Menschen mit den Regierungsparteien.
DieSozialisten gewannen 1997 die Parlamentswahlen, nachdem zwei Jahre vorher Streiks von Millionen von Arbeitern die politische Stimmung nach links verschoben hatten.
Doch Premierminister Jospin hat die meisten seiner Versprechen gebrochen. Beispielsweise wurden in seiner Amtszeit mehr Betriebe privatisiert als unter konservativen Regierungen.
Laguiller schafft es, die Enttäuschung der Menschen über alle großen Parteien und ihr politisches System auszudrücken: "Die kapitalistische Organisation der Wirtschaft ist bankrott. Sie muss verändert werden, und die einzige Kraft dies zu tun, ist die Arbeiterklasse." Nach der Veranstaltung in Amiens ist Michelle, arbeitslos, von Laguillers Rede beeindruckt: "Arlette versteht die Probleme einfacher Leute, nicht wie all die Politiker, die nur lügen und korrupt sind."





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